Frauenpower

Wenn man eine Skulptur, ein Bild oder ein Denkmal verstehen möchte, sollte dabei die Zeit berücksichtigt werden, in der diese Arbeit entstand. Heute scheint uns z. B. ein Denkmal oftmals als sehr alt, jedoch waren die Künstler:innen oder die Personen, denen man ein Denkmal gesetzt hatte, in ihren Epochen angesagt, wichtig, berühmt oder der eigenen Zeit weit voraus. Dieser Zeitabschnitt ist aber vergangen und ein anderer, als der unsere.

Im Spee’schen Park steht eine Skulptur von Mutter (Johanna) Ey mitten auf der Wiese, nicht versteckt und doch irgendwie scheinbar unscheinbar.

>> Düsseldorf ehrt die Kunstmäzenin des 20. Jahrhunderts mit einer Straße, mit Skulpturen oder Malerei an der Hauswand. Sie war – sie ist wichtig für diese Stadt, hat sie doch fast schon altruistisch die damalige Kunstwelt gefördert. <<

Die Skulptur von Mutter Ey, mit den weichen und femininen Formen, aus für den Laien einfachen Stein, wurde von der Bildhauerin Hannelore Köhler gefertigt und stellt Mutter Ey nicht pompöse, so wie es später Bert Gerresheim mit seinem schwarzen Denkmal, welches in der Nähe der Ratinger Str. steht, dar.

Beide Frauen: Hannelore Köhler und Mutter Ey setzten sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer von Männern geschaffenen Kunstwelt und Welt durch. Alleine durch ihr Können und festen Glauben an sich selbst. Mutter Ey, selbst Mutter von 8 lebenden Kindern und 12 Geburten, ließ sich von ihrem Mann scheiden und wurde zu einer bedeutenden Galeristin und Förderin der modernen Malerei. Hannelore Köhler studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war eine anerkannte Bildhauerin ihrer Zeit.

Objekt:
Steinskulptur Mutter Ey (1864 – 1947) im Spee‘schen Park, 1978 
Künstlerin:

Hannelore Köhler (1929 – 2019)